Bei dem Tumorzentrum Chemnitz e.V. sowie dem Südwestsächsischen Tumorzentrum Zwickau e.V. handelt es sich um zwei eingetragene gemeinnützige Vereine, die die verschiedenen satzungsgemäßen Aufgaben eines Tumorzentrums jeweils für einen bestimmten Einzugsbereich wahrnehmen. Das gemeinsame Gebiet deckt den ehemaligen Direktionsbezirk Chemnitz und damit vollständig das Stadtgebiet Chemnitz, den Erzgebirgskreis, den Kreis Mittelsachsen, den Vogtlandkreis sowie den Kreis Zwickau ab.
Seit 1995, mit Beginn des flächendeckenden Ausbaus der Klinischen Register in Sachsen, erfolgt eine kooperative Zusammenarbeit beider Zentren. Während in den Anfangsjahren einzelne Tumorfälle in beiden Klinischen Registern erfasst wurden (wenn sie zum Beispiel im Einzugsgebiet des einen Zentrums wohnten, aber Teile der Behandlung im anderen Gebiet durchgeführt wurden), so erfolgt seit einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung von 2008 eine strenge Erfassung von Tumorfällen nach dem Wohnort des Patienten nur im Wohnortregister. Dadurch werden Doppelerfassungen vermieden und das follow-up des Patienten erfolgt auch nur von einem Register aus.
Für Auswertungen erfolgt eine anonyme Zusammenführung der Krebsregisterdaten auf Auswertungsebene. Dieser gemeinsame Datenpool wird regelmäßig aktualisiert und je nach Aufgabenstellung von den Partnern einzeln oder gemeinsam genutzt. Damit existiert in Sachsen der größte verfügbare Datenpool über das Tumorgeschehen einer Population von 1,63 Millionen Einwohnern. Retrospektive und aktuelle Auswertungen sind somit für Forschungszwecke und zur regionalen Qualitätssicherung möglich.
Organzentren im Einzugsgebiet arbeiten zum Teil tumorzentrumsübergreifend. Jedes Organzentrum hat jeweils ein Klinisches Krebsregister als Ansprechpartner, für Datenauswertungen jedoch greift dieses Klinische Krebsregister bzw. Organzentrum auf Daten beider Zentren zurück. Dadurch ist sichergestellt, dass dem Organzentrum kein Nachteil durch die wohnortbezogene Speicherung entsteht und Daten immer in bester Qualität einfließen.